"Ich habe ein Recht darauf, abgehört zu werden!"

 

Angela Merkel ist empört, dass Obama ihre Telefonate als "extrem substanzlos" bezeichnet und das Abhören beendet hat. Sie pocht auf Gleichbehandlung mit Kim Jong-Un und den Taliban.

 

Von Hans Zippert

 

Die deutsche Regierung ist enttäuscht von den Geheimdienstplänen des amerikanischen Präsidenten. Obama hatte erklärt, er wolle keine befreundeten Staatsoberhäupter mehr abhören lassen. Die Überwachung des Merkelhandys sei ein Fehlschlag gewesen, man habe nicht die geringsten Erkenntnisse gewonnen.

 

Obama kritisierte vor allem Merkels SMS-Botschaften als "extrem substanzlos". Die Kanzlerin bestellte sofort den amerikanischen Botschafter ein und gab ihrer Empörung Ausdruck.

 

Sie habe ein Recht darauf, abgehört zu werden, es sei für sie nicht nachvollziehbar, warum die deutsche Kanzlerin schlechter behandelt werde, als ein Talibanführer oder Kim Jong-Un.

 

Vertreter der NSA versprachen, Merkels Gespräche noch einmal auf Speicherwürdigkeit zu überprüfen und luden sie zum Vorsprechen in die USA ein.

 

Auch Baupläne dürfen nicht mehr duchgepaust werden

 

Auch die anderen Reformpläne Obamas stießen auf wenig Gegenliebe. Der Präsident hatte zugesichert, in Zukunft keine Faxgeräte mehr abzuhören und keine Dokumente mit Kugelschreiberkameras abzufotografieren, es sollen auch keine kleinwüchsigen Spione in Rohrpostsysteme eingeschleust werden.

 

Baupläne dürfen ab sofort nicht mehr durchgepaust werden. Die geheime Telefonbuchbibliothek in Washington, in der sämtliche Telefonbücher der Welt gesammelt sein sollen, wird aufgelöst.

 

Auf Antrag erhält aber jeder schriftlich Auskunft, welchen Platz er auf der Liste der meistgesuchten Terroristen belegt. Die Liste umfasst zurzeit 6,9 Milliarden Personen, also die gesamte Weltbevölkerung außer den Bürgern der USA.